Das Wort „Endodontie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt etwa „das Zahninnere“. Genau mit diesem beschäftigen sich Endodontologen. Denn unter der harten „Schale“, der Zahnkrone mit dem Zahnschmelz, liegt der weichere „Kern“, bestehend aus Zahnbein (Dentin) und der sogenannten Pulpa, dem eigentlichen Zahninneren. In der Pulpa liegen empfindliche Nerven und Blutgefäße. Sie bildet den hauptsächlichen Behandlungsbereich der Endodontie.
Zahnschmerzen sind sehr unangenehm. Besonders starke Schmerzen verursacht ein entzündeter Zahnnerv. Solche Entzündungen können durch Kariesbakterien entstehen, die bis ins Zahninnere vordringen, oder nach unfallbedingten Zahnbeschädigungen, durch die ebenfalls Bakterien bis in die Pulpa wandern können. Bei einer solchen Entzündung tut schnelle Hilfe Not!
Der endodontologisch speziell geschulte Zahnarzt wird in diesem Fall eine Wurzelbehandlung, auch Wurzelkanalbehandlung genannt, durchführen. Auch wenn die Wurzelbehandlung den Ruf hat, unangenehm zu sein, ist es eigentlich vielmehr umgekehrt: Sehr unangenehm ist ein entzündeter Zahnnerv. Die moderne Wurzelbehandlung ist dank örtlicher Betäubung dagegen praktisch schmerzfrei.
Was geschieht bei einer Wurzelbehandlung? Der Zahnarzt stellt zuerst mittels Röntgen und elektronischer Vermessung eine genaue Diagnose. Dann wird der Wurzelkanal mit viel Fingerspitzengefühl für die Behandlung vorbereitet und gespült, um ihn von den krankmachenden Bakterien zu befreien. Anschließend wird der entzündete Nerv entfernt, der Wurzelkanal getrocknet und schließlich versiegelt, um ein neuerliches Eindringen von Bakterien abzuwehren. Falls nötig wird zuletzt der Zahn mit einer Krone versehen.
Hat die Entzündung bereits auf umliegendes Kieferknochengewebe übergegriffen, muss der Zahnarzt die Wurzelspitze chirurgisch entfernen (Wurzelspitzenresektion).
Ein anderer Fall, bei dem die Endodontie gefragt ist, ist ein abgestorbener Zahnnerv. Dieser verursacht zwar zunächst keine Schmerzen – oft wird er erst zufällig bei der zahnärztlichen Untersuchung entdeckt – doch ein abgestorbener Zahnnerv führt über kurz oder lang zum Verlust des betroffenen Zahns. Zudem können gefährliche Entzündungen entstehen! Darum ist auch hier professionelles endodontologisches Eingreifen gefragt.
Das erklärte Ziel der Wurzelbehandlung ist es immer, den erkrankten Zahn noch lange zu erhalten. Die Erfolgsquote ist dank der modernen Endodontie sehr hoch – und dabei ist die Behandlung praktisch schmerzfrei.
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Dr. Alexander Wirth
Zahnarzt Bensheim-Auerbach
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